Im Foto oben bemerken wir zunächst die dicken, glasartigen
Stacheln, außerdem jedoch zwei der sehr viel feineren,
dünnen, ebenfalls absolut geradlinigen Plasmafäden, von deren
magischen Eigenschaften schon die Rede war.
Wenn Sie im Internet nach Mikrofotos von lebenden Radiolarien suchen, werden Sie
überrascht feststellen, daß diese ausgesprochen selten sind.
Radiolarien sind schwer zu beobachten und nur schlecht zu fotografieren,
weil sie außergewöhnlich fragil und kurzlebig sind.
Ihr Leben ist so flüchtig, daß es sich schon
in relativ weiträumigen Sammelgefäßen nur kurz erhalten
läßt. Noch schlimmer wird die Situation, wenn die
Radiolarie bei der mikroskopischen Betrachtung zwischen
Objektträger und Deckglas auch nur ein wenig gequetscht wird.
Wir müssen dann hilflos zuschauen, wie das farbenfrohe Leben aus den
empfindlichen Meeres-Märchenprinzessinnen verschwindet - ein sehr
anschauliches Beispiel für die tragische Vergänglichkeit jeglichen Lebens.
Die Bildbeispiele unten zeigen diesen traurigen Vorgang, der auch hartgesottene
Mikroskopiker melancholisch stimmt. Am Ende bleibt nichts weiter übrig
als die tote Schale, welche wir möglicherweise taxonomisch zuordnen,
jedoch nie wieder zum Leben werden erwecken können.
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